Huanglong, Im Norden der Provinz Sichuan, im Songpan Bezirk gelegen und Nachbarort von Jiuzhaigou, ist UNESCO Weltkulturerbe und fasziniert mich jedes Mal aus Neue. Man gelangt in ca. 2.5 Fahrstunden von Jiuzhaigou nach Huanglong resp. in einer Fahrstunde von Chuanzhusi oder in 1.5 Std. vom Jiuzhaigou Flughafen. Nach einer Passüberquerung geht es ins Huanglong Tal hinunter, wo sich der Parkeingang befindet.
Huanglong ist ein Tal, das mit Sinterterrassen sprichwörtlich übersäht ist. Die unzähligen Pools bieten ein einmaliges Farbsepktakel in alpiner Umgebung. Die Pools sind durch Kalzit Ca(CO3) Ablagerungen entstanden (auch bekannt als Calcit, Kalkspat oder Doppelspat). Meist ist dieses Mineral der Calcitgruppe farblos oder milchig, durch Verunreinigungen kann es aber alle möglichen Farben annehmen. Vom Eingang kann man die Seilbahn hinauf nehmen um dann in einer knappen Stunde zum obersten Pool aufzusteigen. Von dort steigt man dann in ca. 2.5 Std. wieder hinunter zum Parkeingang. Nach etwa einem Drittel des Weges hat man beim Abstieg die Wahl entweder auf der linken oder rechten Talseite abzusteigen. Wir empfehlen auf jeden Fall die rechte Seite, denn dort sieht man eine vielfaches der Pools. Für diejenigen, die lieber wandern und beide Talseiten sehen möchten, empfehlen wir von unten gesehen auf der rechten Talseite bis zum obersten Pool aufzusteigen (ca. 2 – 2.5 Std) und dann beim Abstieg die andere Talseite zu wählen (rechts von oben gesehen). Fotoprofis empfehle ich den Sonnenstand vorgängig abzuklären und dann entsprechend die Talseite zu wählen, denn es empfiehlt sich für die Maximierung der Farben die Sonne auf jeden Fall im Rücken zu haben.
Von der Seilbahn Bergstation folgt man dem Holzpfad der einen in ca. einer Stunde zum obersten Pool, dem sogenannten „Mehrfarbenpool“ führt. Die Sicht auf diesem Teil ist wenig spektakulär, führt aber durch einen schönen Wald und mann kann gelegentlich Vögel und Blumen bestaunen.
Erst wenn man an obersten Pool angekommen ist, erhält mein ein Gefühl für Huanglong. Huanglong bedeutet so viel wie gelber Drache und das Tal ist so genannt weil sich die Kalzit Ablagerungen wie ein goldener Drache das Tal hinunterschlängeln.
Der Weg ist eine Art hölzener Steg, wie es in den Nationalparks von China üblich ist und diese dürfen nicht verlassen werden. An den wichtigsten Punkten gibt es Aussichtsplatformen. Im unteren Bild ist die obere Platform zu sehen und in diesem Areal gibt es einheimischen „Photographen“, die für ein Entgelt von den Touristen Bilder machen und diese gleich vor Ort ausdrucken. Diese Jungs und Mädels haben aber das Gefühl, dass sie das Vorrecht am Platz haben und versuchen mit zum Teil sehr ruder Sprache die Touristen, die für ihr Photo die Sicht blockieren, zu verscheuchen. Da muss man ruhig BLut bewahren und am besten beide Ohren auf Durchzug stellen und alles ignorieren, bis man seine eigenen Bilder im Kasten hat.
Unterhalb der obersten Seen befindet sich ein Taoistisches Kloster, das in der Ming Zeit erbaut wurde. Die Mönche zogen sich auf der Suche der Vervollkommnung hierher zurück und errichteten ein paar kleine Statuen in den Pools.
Das Huanglong Tal ist ca. 3.6 km lang und ist zwischen 3100 und knapp 4000 Metern gelegen. Beim Abstieg folgt man dem generellen Pfad, bis eine Abzweigung kommt bei der man sich an den rechten Pfad halten sollte.
Im unteren Teil wird es etwas steiler und es finden sich zahlreiche kleine Terrassen und Pools, kleine Wasserfälle und alle sind durch kleine Bächlein miteinander verbunden. Photographen können sich hier stunedenlang aufhalten und Nicht-Photographen können sich kaum satt sehen.
Während Jiuzhaigou zwar ein schönes Tal ist, für Alpenkenner jedoch nichts besonderes ist, bietet Huanglong mit den Sinterterrassen und Pools doch eine einmalige Sicht. Idealerweise kombiniert man die beiden UNESCO Weltkulturerben mit einer Reise von Qinghai (Xining) durch die tibetischen Amdo Gebiete via Xunhua, Labrang, Xiahe und Langmusi nach Jiuzhaigou und Huanglong und dann entweder mit dem FLugzeug weiter oder mit dem Auto durch das 2008 Wenchuan Erbebengebiet nach Chengdu.
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