Für mich als grosser Bergfan ist der Kawakarpo oder Meili Snowmountain eine der schönsten Berge von China. Mit 6740 m thront er majestätisch hoch über dem Mekong, der sich schäumend um das Massiv schlängelt. Von Shangri La aus dauert es je nach Strassenzustand 6-8 Std. bis man die Feilai Si erreicht. Der Weg zum Berg ist aber kurzweilig und imposant und die Stunden gehen wie im Fluge. Auf dem Weg gibt es einiges zum besichtigen, so ist Benzilan der erste Stopp, wo man Mittagessen und eine Rast einlegen kann. Das Kloster in der Nähe ist ebenfalls einen Bescuh wert und ein Stück weiter windet sich der Yangtse spektakulär um eine grosse Felsinsel, ein Stopp auf der Strecke, der ein Muss ist. Danach geht es durch tiege Täler, kleine Dörfer hoch zum Baima Pass von wo aus man zum ersten Mal eine Sicht auf den Kawakarpo hat. Danach führt die Strasse in endlos scheinenden Kurven hinunter nach Deqin, der letzten grösseren Siedlung vor Tibet. Die Fahrt ist aber noch nicht zu ende, es geht noch eine knappe Stunde bis hoch zur Feilai Si, von wo man die beste Sicht auf den Kawakarpo geniessen kann. Nebst zahlreichen Hostels und Gasthäusern gibt es mittlerweile auch ein paar gehobene Boutique Gasthäuser für die anspruchsvollere Klientel.
Es empfiehlt sich früh morgens für der Sonnenaufgang aufzustehen, denn die Sicht ist gewaltig. Tief unten brdoelt der Mekong und das Meili Snowmountain Massiv erhebt sich in voller Pracht. Da im Hochsommer der Monsuneinfluss spürbar ist, sind die besten Zeit der Frühling mit April und Mai sowie der Herbst mit September und Oktober. Fotografen sollten auf jeden Fall einen oder zwei Extratage einplanen.
Von der Feilai Si kann man ins Mekongtal runterfahren um dann vom Talboden zum Minyong Gletscher wander, der sich spektakulär von den Flanken des Kawakarpo herunterwindet.
Der Kawakarpo auf chinesisch auch Taizi Shisan Feng oder das Massiv der 13 Prinzessinnen besteht aus verschiedenen Gipfel, dem 6740 m hohen Kagebo oder Kawagebo oder Kawakarpo, Cogar Laka 6509m, Magai Laka 6400m, Nairi Denka 6379m, Godai Laka 6108m, Miancimu 6054m, Xaiunang 6000m und Gyalwa Rignga 5470m plus einer Reihe kleinerer Gipfel.
Es gab einige Besteigungsversuche, die aber alle gescheitert sind. Im Jahre 1991 veruschte eine japanisch-chinesische Freundschaftsexpedition den Hauptgipfel zu besteigen, sehr zum Missfallen der Lokalbevölkerung, denn für die tiebtischen Buddhisten ist der Kawakarpo nach dem Kailash einer der heiligsten Berge. Gerüchten zu Folge beteten die Einheimischen zu den Gättern, den Eindringlingen keinen Zugang zu gewähren und in der Nacht vom 3. Januar überrollte eine Lawine das Camp der Expedition und tötete sämtliche 17 Bergsteiger, bis anhin eines der grössten Bergunglücke überhaupt. Weitere Expeditionen schlugen fehl und 2001 erklärte die Regierung den Berg aus religiösen und kulturellen Gründen ein generelles Besteigungsverbot, das bis anhin auch eingehalten wurde.