Harbin oder Haerbin ist die Hauptstadt von Chinas nordöslticher Provinz Heilongjiang. Als Dongbei oder Mandschurei bekannt zeichnet sich Heilongjiang v.a. im Winter durch südsibirische Kälte aus und es ist nichts aussergewöhnliches wenn das Thermometer auf -35 Grad Celsius fällt. Auch ist Harbin eher einer Industriestadt und hat an sich wenig märchenhaftes an sich, aber eine überaus interessantes historisches Erbe. Die Architektur ist stark von russischem Einfluss geprägt und die Handelbeziehungen zu Chinas grösstem Nachbarstaat sind eng. Ausserdem zählt Harbin zu einer der wenige Städte Chinas, die über eine reiches jüdisches Erbe verfügen. Vor und während dem 2. Weltkrieg war Haerbin von den Japanern besetzt, das den Puppenstaat Mndschukuo errichtete, das formell vom Letzten Kaiser Pu Yi regiert wurde. Berüchtigt sind die japanischen Konzentrationslager und die Einheit 731 oder Unit 731, in der während dem 2. WK die Japaner Tests an der Lokalbevälkerung mit chemischen und biologischen Waffen durchgefürt wurden. Zudem wurden dort neue Operationsmethode an lebenden Menschen ohn Narkose erprobt. Ein grosser Teil des Anti Japanischen Befindens in China hat in Harbin seinen Ursprung, wurden doch zig-Tausende Zivilisten brutalst zu Tode gfoltert.

1963 wurde in Harbin das erste Mal das Eis Festival durchgeführt, jedoch während der Kulturevolution unterbrochen. !983 wurde es dann wieder aufegenommen und erfreut sich seit dem immer grösserer Beliebtheit. In 2001 fusionierte das Eis Festival mit dem Internationalen Skifesitval und trägt seither den Namen Harbin Internationales Eis und Schneeskulpturen Fest oder Harbin International Ice and Snow Sculpture Festival. Jedes Jahr werde mit viel Aufwand gigantsiche Schnee und Eisskulpturen modelliert. Das Festival ist in zwei Teile unterteilt, das Schneeskulpturenfest auf der Sonneninsel oder Sun Island im Songhua Fluss, das tagsüber geöffnet ist, und die Eis und Schneewelt oder Ice and Snow World, die abends zugänglich ist. Für die Eisskulpturen werden mit Sägen, Klauen, Meisseln und Hämmern – also genau wie in der Eingangsszene des Disneyfilmes Frozen – die Eisblöcke aus dem Eis des Songhua FLusses herausgeschnitten und dann auf dem Gelände von den Künstlern zu gigantischen bis zu üeber 30 Meter hohen und 200 Meter langen Skulpturen geformt. Farbige Spots, Lampen und Strahler ergeben mit den phnatsievollen Konstruktionen eine imposante Märchenwelt, die den Protagonisten von Frozen auf jeden Fall gefallen hätte. Das Eisfestival beginnt in der Regel anfang Januar und besteht bis anfang Februar.

Meiner Meinung nach ist es fraglich ob sich eine Reise nur wegen dem Eisfestival nach Harbin lohnt, ich denke aber jeder langjährige China Expat sollte die Reise machen und es ev. mit Skifahren verbinden oder auf dem Weg den Changbaishan in der Provinz Jilin besuchen. Die Temperaturen können jedoch extrem sein und ist für Familien mit (kleinen) Kindern eher ungeeignet. Wenn man aber kälteresistent und gut ausgerüstet ist, lassen sich in Harbin durchaus eine paar Tage verbrignen indem man die Unit 731 anschaut und den Zoo mit den sibirischen Tigern besucht und wie erwähnt vielleicht noch ein paar Tage skifahren dranhängt.