Der Zhangye Danxia Geopark / Landform befindet sich am südlichen Ende der Provinz Gansu. Der Park ist eines der wohl imposantesten Beispiele was für eindrückliche und schon fast märchenhafte Gegenden man in China antreffen kann, wenn man sich etwas abseits der Touristenpfade bewegt. Dabei ist Zhangye Danxia gar nicht so abgelegen, liegt es doch an der Seidenstrasse und kann in eine Reise entlang derselben perfekt eingebunden werden. Wir haben Zhangye Danxia jedoch etwas anders verpackt, nämlich in eine Reise mit Start in Jiayuguan, dem sogenannten (wenn auch fälschlicherweise) Ostende der Grossen Mauer. Zhangye Danxia war auf dieser Tour die zweite Station und wir sind dann anschliessend nach Xining um auf der Klosterroute via Xunhua, Tongren, Xiahe, Langmusi nach Jiuzhaigou und Huanglong und von dort dann nach Chengdu. Zhangye Danxia ist somit recht ideal gelegen um es mit verschiedenen Touren zu verbinden. Unergründlicherweise fristet es jedoch touristisch gesehen etwas ein „Steifmütterchen Dasein“, obwohl es ein absoluter Leckerbissen ist, im Moment noch einer der wahren Geheimtipps in China. Wann immer ich jemanden Bilder zeige, und das sind zum Teil Personen, die schon lange in China leben, aber nicht viel herumreisen, ernte ich zum Teil grösstes Staunen, da diese Personen keine Ahnung von der Existenz eines so fantastischen Ortes haben. Das Tourismusbüro von Zhangye und das Parkmanagement könnten also auf jeden Fall eine Portion Nachhilfe in Sachen Marketing gebrauchen.

Zhangye selber ist als Stadt nichts besonderes, hat aber einen Leckerbissem mit dem Dafo Kloster, das zu einem der ganz wenigen gehört über das während der Kulturrevolution eine schützende Hand gehalten wurde. Und das gottseidank, denn nebst den schönen Gebäuden verfügt das Kloster über eine der grössten liegenden Buddhafiguren.

Drache der mit dem Feuer spielt
Drache der mit dem Feuer spielt

Zhangye Danxia verfügt über zwei Eingänge, einen im Südosten und der andere im Nordwesten. Der nordwestliche scheint mehr genutzt zu werden, es spielt jedoch keine grosse Rolle, denn beide Eingängen sind ca. 45 Minuten Fahrt von der Stadt Zhangye entfernt. Für Fotografen empfiehlt es sich auf jeden Fall frühmorgens zum Sonnenaufgang hinzufahren um dann am späten Nachmittag für das Abendlicht zurückzukehren. Die Falten und Verwerfungen befinden sich hauptsächlich in der Richtung SO-NW, und damit ergeben sich je nach Sonnenstand total verschiedene Beleuchtungen. Nach meiner Erfahrung ist es am besten den Südöstlichen Teil am Morgen zu besuchen und den Norwestlichen am Nachmittag, wobei man in beiden Sessions jeweils den ganzen Park abdecken kann. Vom Eingang aus muss man mit den Parkbussen reinfahren und es gibt etwas 6-7 Stationen wo man dann auf Holzstegen die Aussichtspunkte erklimmen kann. Wir sind vom SO Eingang gestartet und von dort gleich zur Platofrm Nr.4 von wo man den „mit dem Feuer spielenden“ Drachen sieht, das Hauptmotiv in Zhangye Danxia, um den Sonnenaufgang zu erwischen.

Der Feuer spielnde Drache kurz nach Sonnenaufgang
Der Feuer spielnde Drache kurz nach Sonnenaufgang

 

Der Drache mehr im Detail
Der Drache mehr im Detail

 

Mit Feuer spielender Drache aus der Distanz
Mit Feuer spielender Drache aus der Distanz

Wir zogen dann weiter zu den nächsten Platformen und überall hatte man verschiedene Perspektiven auf diese geologische Kuriosität, keine Location war langeweilig.

Faszinierende Farben und Formen in Zhangye Danxia
Faszinierende Farben und Formen in Zhangye Danxia

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Panorama Zhangye Danxia
Panorama Zhangye Danxia

An der näcchsten Platform Nr. 3 hat man das Gefühl irgendwo in der Wüste zu sein und tatsächlich ist das Gebiet um Zhangye auch sehr wüstenähnlich

Der Eindruck von Wüste entsteht
Der Eindruck von Wüste entsteht

 

Die Farbspektren im Detail
Die Farbspektren im Detail

 

Und noch mehr Detail
Und noch mehr Detail

Wir gingen weiter nach Nordwesten und mit der aufgehenden Sonne veränderten sich die Farbtöne fast im Minutentakt.

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Da die meisten von uns nun auch Hunger bekamen kehrten wir zurück nach Zhganye für ein spätes Frühstück / frühes Mittagessen und besuchten das Dafo Kloster. Der buddhistische Tempel, der auch als schlafender Buddha Tempel bekannt ist, wurde um 1100 während der Westlichen Xia Periode erbaut und enthält mit 34 Metern den grössten leigenden Buddha von China. Ausserdem soll hier in Zhangye auch Kublai Khan geboren worden sein. Leider war es nicht erpaubt den Buddha zu fotografieren, somit hier nur ein paar Bilder der Gebäude.

Eines der Hauptgebäude des Dafo Klosters
Eines der Hauptgebäude des Dafo Klosters

 

Stupa
Stupa

 

Typischer Inzensbrenner
Typischer Inzensbrenner

Nach einer Ruhepause sind wir dann wieder in den Zhangye Danxia Geopark zurückgekehrt um den Park in der Mittagssonne zu erleben und die Sichtwiese war diesmal ganz anders, denn je nach Sonnenstand und Exposition sind die Farben mehr oder weniger stark als am Morgen.

Bizarre Felsformationen und Farbstrukturen
Bizarre Felsformationen und Farbstrukturen

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Der westliche Teil der Zhangye Danxia Landform ist am Nachmittag besser, während der Ostteil eher am Morgen besser ist.

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Die Farbe Rot domminiert an den meisten Orten
Die verschiedenen Aussichtspunkte sind über Stege zu erreichen
Die verschiedenen Aussichtspunkte sind über Stege zu erreichen

 

Die Strasse für die Parkbusse
Die Strasse für die Parkbusse

Am Schluss sind wir wieder zum feuerspielenden Drachen zurück, und auch hier sind die Farben anders als am Morgen.

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Detail
Detail

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Zhangye Danxia ist auf jeden Fall eine Reise wert. Falls man nicht gerade sowieso Gansu besucht, ist es jedoch etwas schwierig Zhangye zu erreichen. Der Regionalflughafen ist nur mit wenigen Flügen verbunden und von Jiayuguan braucht man mit dem Auto knapp 5 Std. Fahrt und von Xining etwas 6 Std. Zhangye ist aber mittlerweile auch an den Seidenstrassen Schnellzug angebunden, d.h. man benötigt von Lanzhou 3 Std, Xining und Jiayuguan 2 Std. und selbst Urumqi ist mit 8 Std. noch im erträglichen Rahmen.

Für Landschaftsfotografen die auf der Seidenstrasse unterwegs sind, ist Zhangye Danxia auf jeden Fall eine „Muss“ Desitnation.